Kulturerbe Koblenz

Wissenswertes über Stadt, Einwohner, Kultur und Region

Die Koblenzer Stadtgeschichte lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen, denn das Gebiet um die Stadt war, Funden nach zu Urteilen, teilweise besiedelt. Erste bauliche Beweise liefern die Römer, die eine befestigte städtische Siedlung im heutigen Altstadtkern errichteten. Das Kastell Confluentes diente zur Sicherung der Rheinstraße von Mainz über Köln nach Xanten. Ebenfalls dsa Kastell Niederberg rührt auf die Römer zurück, diente es zur Sicherung des Limes und der Brücken über Rhein und Mosel.

Im 5. Jahrhundert wurde Koblenz von den einfallenden Franken erobert, die kurz darauf einen Königshof gründeten. Erwähnenswert aus dieser Zeit sind die historischen Verhandlungen in der Kastorkirche am Rhein im Jahre 842 zwischen den drei Enkeln Karls des Großen, welche zur Teilung des Reichs im Vertrag von Verdun führten.

Die folgenden Jahrzehnte wurden durch Erzbischöfe und Kurfürsten geprägt, die Koblenz weiter ausbauen und verschönern liessen. So wurde die Burg auf dem Ehrenbreitstein zur Festung ausgebaut und beherrbergte zu Kriesenzeiten die größten Schätze und Heiligtümer des Landes. Im 12. Jahrhundert entstanden die Florins- und die Liebfrauenkirche unter Aufsicht der Erzbischöfe von Trier. Doch auch an die eher weltichen Einnahmen wurde gedacht und die Burg Stolzenfels als Zollburg am Rhein errichtet.

Das nächste Jahrhundert brachte weitere bauliche Veränderungen mit sich, wie z.B. der Bau der Balduinbrücke, der erstmals seit den Römern einen festen Übergang über die Mosel darstellte.

Der 30jährige Krieg zog zu Beginn mehr oder weniger ohne Einfluß an Koblenz vorbei. 1786 regiert Kurfürst Clemens Wenzeshlaus von Sachsen erstmals aus dem Kurfürstlichen Schloss den gesamten Kurstaat bis 1794 die französische Revolutionsarmee die Stadt erobert. Die Zeit der französischen Regentschaft gilt als sehr prägend für die Rhein-Mosel-Stadt (frz. Coblence). So stammt zum Beispiel der Begriff "Schängel" aus dieser Zeit, ein Wort, dass heute jeden bezeichnet, der in Koblenz geboren ist (ein häufiger Name für die Kinder deutscher Mütter und französischer Soldaten war Jean, was durch die Koblenzer Mundart zu Schang wurde).

1814 gingen Koblenz auf das Königreich Preußen über und wurde als Festung Koblenz zu einem der stärksten Festungssystem Europas ausgebaut. Eisenbahnbrücken und eine Schiffsbrücke vervollständigten das Stadtbild der sich schnell entwickelnden Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz. Die fortschreitende Technik machte die Befestigungsmauern jedoch schnell überflüssig und so brach man seit 1890 die Stadtmauern fast vollständig ab.

1897, nach dem Tode Kaiser Wilhelms I, der mit seiner Gattin Augusta lange in Koblenz gelebt hat (Kaiserin Augusta Anlagen am Rhein), wurde an der Mündung von Rhein und Mosel das berühmte Denkmal errichtet und eingeweiht.

Der erste Weltkrieg brachte erneut eine Besetzung von französischen und erstmals von amerikanischen Truppen mit sich. Im zweiten Weltkrieg wurde Koblenz zu 87% zerstört, maßgeblich von Bombern der britischen Royal Air Force. Historisch wertvoll ist das Jahr 1948: Auf der Rittersturz-Konferenz in Koblenz wurde eine der Hauptentscheidungen für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland aus den drei westlichen Besatzungszonen beschlossen.

Seit 1962 gilt Koblenz als Großstadt mit über 100000 Einwohnern.

2 Rivers - Der Koblenzer Imagefilm